CERCLE PHILA DUDELANGE brfm 1032 150

Briefmarkensammlerverein Düdelingen / Association philatélique de Dudelange

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Wahl des Motivs und des Graveurs der neuen Briefmarken

In einem von M. Bück übermittelten und vom 5. April datierten Brief haben wir eine Beschreibung des neuen Motivs der Briefmarken gefunden, nämlich ein Wappen mit dem heraldischen Löwen sowie die in die Gravur einzubauende Inschrift „G.D. de LUXEMBOURG“.

Am 7. April 1859 beauftragte der Generaldirektor der Justiz und der Finanzen den deutschen Graveur Ludwig Kurz mit der Gravur des neuen heraldischen Motivs, und zwar immer noch durch Vermittlung des Druckers Victor Bück.

Herstellung und Lieferung der ersten Klischees

Die Herstellung der Klischees wurde der Gießerei Dresler in Frankfurt am 15. April 1859 anvertraut. Am 12. April war beschlossen worden,  die neuen Briefmarken auf Bögen von 100 Marken zu drucken und als Reserve  pro Wertstufe 20 zusätzliche Klischees (für den häufigsten 10 c-Wert das Doppelte) zu bestellen.

Von Ludwig Kurz erhielt  die Gießerei Dresler auf direktem Wege die Originalstempel  der 10- und 30-Centimes-Marken für die Herstellung der Klischees.

Am 30. April 1859 sandte Dresler dem Generaldirektor der Justiz und der Finanzen einen ersten Abdruck vom Originalstempel der 10- und 30-Centimes-Marken. Auf Vorschlag Dreslers  entfernte man auf dem von Kurz gelieferten Stempel die feinen Linien unter den Ziffern.

Dresler begann mit der Herstellung der Klischees zu 30 Centimes und teilte am 16. Juni 1859 dem Generaldirektor der Justiz und der Finanzen mit, dass er Victor Bück eine Kiste mit 121 Klischees zu 30 Centimes geschickt habe. Herr Bück bestätigte den Erhalt am 20. Juni 1859 und leitete die Sendung am nächsten Tage an den Direktor des Enregistrements und der Domänen weiter.

Die Wahl des Druckers

Am Datum des Erhalts der Klischees zu 30 Centimes, d.h. am 21. Juni 1859,  befiehlt der Generaldirektor der Justiz und der Finanzen dem Direktor des Enregistrements und der Domänen

„ … sich sofort mit dem Herrn Victor Bück in Verbindung zu setzen für den Druck der Briefmarken nach dem neuen Verfahren.  Sie mögen ihn in Kenntnis setzen über Artikel 4 und folgende obigen Reglements… Verlangen Sie von Herrn Bück einen Preisvorschlag, über dessen Annahme ich entscheiden werde… Ich bitte Sie, sich mit dem Postdirektor zu einigen über die Anzahl der für die jeweiligen Wertstufen herzustellenden Marken. Beraten Sie sich auch mit ihm über die für jeden Wert zu verwendende Farbe… In Erwartung der Ankunft aller Werte kann man mit dem Druck der Marken zu 30 Centimes beginnen…“ (Postarchiv)

Am 29. Juni reichte Herr Bück sein Preisgebot ein mit 10 Blatt Probedrucke der 30-Centimes-Marken in der Anlage. Der Bericht vom gleichen Tag des Lageraufsehers erwähnt: „  …  ich wage zu glauben, dass Herr Bück, wenn er sich richtig an die Arbeit gemacht hat, bessere Probedrucke herstellen wird als die angefügten.“ Der Direktor des Inneren war der gleichen Meinung und teilte am 12. Juli 1859 dem Direktor des Enregistrements mit: „… Die Probedrucke, die Herr Bück von den 30-Centimes-Marken geliefert hat, schienen mir so wenig zufriedenstellend in ihrer Ausführung, dass ich darüber an den Hersteller der Klischees geschrieben habe. Dieser hat mir die Antwort gegeben, von der Sie anbei eine Abschrift finden. Auch er stellt fest, dass die Probedrucke vieles zu wünschen übrig lassen und schreibt dies der mangelnden Erfahrung des Druckereiarbeiters zu. Er bietet an, einen Arbeiter nach Luxemburg zu senden, um den Druck unserer Briefmarken in der Werkstatt des Herrn Bück vorzunehmen. Ich bitte Sie, den Herrn Bück zu beauftragen, sich mit dem Hersteller der Klischees in Verbindung zu setzen, insbesondere um zu erfahren, unter welchen Bedingungen dieser Spezialarbeiter für eine bestimmte Zeit zur Verfügung gestellt werden könne, damit Herr Bück sein Preisgebot entsprechend ändern kann…“ (Postarchiv)

Schließlich wurde der Arbeiter, der nach Luxemburg kommen sollte, um bei der Herstellung der Briefmarken zu helfen, durch einen Auftrag in Frankfurt zurückgehalten. Angesichts der mangelnden Erfahrung des Herrn Bück und des Zeitdrucks beschloss der Generaldirektor der Justiz und der Finanzen, unsere Briefmarken in Frankfurt drucken zu lassen, bei der „C. Naumann’sche Druckerei“.

Am 26. Juli wurde die Gießerei Dresler kontaktiert mit der Bitte, sich mit der Druckerei Naumann in Verbindung zu setzen.

Inzwischen hatte Dresler die Klischees der 10-Centimes-Marken fertiggestellt und unmittelbar an Naumann für die Probedrucke weitergeleitet. Diese ersten Proben zu 10 Centimes wurden am 4. August 1859 nach Luxemburg gesandt und fanden sofort Zustimmung.

Am 10. August 1859 schrieb der Generaldirektor der Finanzen an den Direktor des Enregistrements und der Domänen:

„Ich habe die Ehre, Ihnen mitzuteilen, dass ich, nach Erhalt des beigefügten Probedrucks unserer Briefmarken durch die Druckerei Naumann aus Frankfurt, bei ihr folgende Anzahlen bestellt habe:

10 cent, 2000 Blatt, hellblau

12,5 cent, 500 Blatt, rosa

25 cent, 500 Blatt, braun

30 cent, 500 Blatt, violett

37,5 cent, 1000 Blatt, grün

40 cent, 500 Blatt, orange.

[Schließlich wurde die doppelte Zahl bestellt.]

Da das Filigranpapier nicht günstig zu sein scheint für den typographischen Druck und außerdem wenig gebräuchlich ist für die Herstellung von Briefmarken,  geschieht der Druck auf gewöhnlichem Papier.

Ich bitte Sie, den Herrn Aufseher des Briefmarkenlagers zu beauftragen, durch die Messagerie die Klischees der 30-Centimes-Marken nach Frankfurt zu senden, nachdem er sie mit größter Sorgfalt verpackt hat.“  (Postarchiv)

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