CERCLE PHILA DUDELANGE brfm 1032 150

Briefmarkensammlerverein Düdelingen / Association philatélique de Dudelange

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  • Geschrieben von : Olivier Nosbaum & Marc Schaack

 

Die früheste bekannte 10 Centimes Wappenmarke

Die Korrespondenz der Société archéologique nach Belgien

Die Lieferung der geschnittenen 10 Centimes-Marke in blauer Farbe von der Druckerei C. Naumann aus Franfurt wurde am 17. September 1859 im Magasin du Timbre eingetragen.[1]

Die Marke wurde nicht sofort am Schalter ausgegeben, dazu gibt es folgende Mitteilung im Memorial vom 20. Oktober 1859:[2]

"In der „ L u x e m b u r g e r Z e i t u n g " , Nr. vom 29. September letzthin, habe ich die Anzeige gemacht, daß die Postverwaltung künftighin lilas-farbige Freimarken von 30 Centimen, das Wappen des Großherzogthums führend, darüber die Worte G.-D. de Luxembourg, darunter die Angabe des Werthes in Centimen, zum Frankiren der Briefe ausgeben werde.
Zugleich machte ich bekannt, daß, nach Maßgabe des Aufgehens des jetzigen Vorrathes an Freimarken von 10 Centimen und von einem Silbergroschen, das Brustbild des Königs tragend, dieselben durch Marken von gleicher Form und Zeichnung wie die von 30 Centimen, ersetzt werden sollten, und zwar durch solche von 10 Centimen in blauem Druck, und von 12½ Centimen (1 Silbergroschen) in Rosa-Druck.
Heute bringe ich zur öffentlichen Kenntnis, daß bei der Postverwaltung ebenfalls Freimarken von 25 (2 Silbergroschen), von 37½ (3 Silbergroschen) und von 40 Centimen zu haben sind. Diese Marken sind nach demselben Muster, wie diejenigen von 30 und wie die neuen von 10 und von 12½ Centimen angefertigt. Sie unterscheiden sich von denselben durch Werthangabe und Farbe, welche letztere braun für die von 25 Centimen, g r ü n für die von 37½ und orangegelb für die von 40 ist. "

Gezeichnet M. Ulveling, Directeur Général des Finances »

Bis dato war die erste bekannte Abstempelung der 10 Centimes-Marke vom 11. Januar 1860.[3] Eine neue Entdeckung datiert nun die früheste bekannte Verwendung der geschnittenen 10 Centimes-Marke auf den 3. Januar 1860.

Abb. 1: Brief vom 3. Januar 1860 nach Antwerpen, entwertet mit dem Neun-Barrenstempel von Luxemburg.[4]

Neben diesem neu entdeckten Erstdatum, ist der Brief gleichzeitig der einzig bekannte Brief der Société archéologique nach Belgien.

Zum Absender: Der Absender und Unterzeichner des Briefes ist Antoine Namur, der von 1845 – 1868 „conservateur-secrétaire“ der Société archéologique war.[5]

Der Empfänger war Joseph Romain Louis de Kerckhove,[6] der 1842 die Académie royale d'archéologie de Belgique gründete und bis 1963 Präsident dieses bedeutenden archäologischen Vereins war. Leider hat der Faltbrief keinen Inhalt, er bezeugt aber die Kontakte und den Austausch der frühen Archäologie in Luxemburg.

Zum Tarif: Laut Postvertrag mit Belgien, in Kraft getreten am 1. April 1850, beträgt das Porto 30 Centimes für einen einfachen Brief bis 10 Gramm (ausserhalb der belgischen Provinz Luxemburg). [7] Durch königlich-grossherzoglichen Beschluss vom 7. März 1851 erhält die Société archéologique die Portofreiheit auf dem Gebiete des Großherzogthums.[8] Somit ist der Brief mit 20 Centimes, nur für das belgische Gebiet bis Antwerpen portogerecht frankiert.

Für weitere Anregungen oder Kommentare zu diesem Artikel sind die Autoren Ihnen dankbar.

Commission pour la Philatélie traditionnelle, les Entiers postaux et l’Histoire postale du Luxembourg

 Olivier Nosbaum   Marc Schaack
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[1] Reis, J.-P., Statistique historique du Grand-Duché de Luxembourg – Administration des postes et des télégraphes - histoire des postes, des télégraphes et des téléphones (Luxembourg 1897), 218-220.

[2] Memorial II, N° 16, 1859, 26.

[3] Nosbaum O. / Schaack M., Forschungen zu den Luxemburger Wappenmarken (1859-1882), Die Ausgabedaten der Wappenmarken Luxemburgs 1859 – 1882, 29-35.

[4] Sammlung Olivier Nosbaum.

[5] Schaack M. / Nosbaum O., Die Korrespondenz der Société archéologique nach Frankreich, Le moniteur du collectionneur 2021-N°4, 137-146.

[6] Académie royale d'archéologie de Belgique — Wikipédia (wikipedia.org) (Stand 13.6.2024).

[7] Memorial I, N° 40, 1850, 381ff.

[8] Memorial I, N°24, 1851, 185.

 

 

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